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DIE DEUTSCHEN SPUREN IN DER RUSSISCHEN GESCHICHTE

(Продолжение. Начало см.: 1 - 6, 8,2009; 1,3, 5,2010)

Kaiser Alexander I. (1777 - 1825)

Alexander I., der Russland im Zeitalter Napoleons und während der anbrechenden europäischen Restauration regierte, galt schon seinen Zeitgenossen als eine höchst ambivalente Persönlichkeit. Selbst seiner engsten politischen Umgebung erschien es als kaum miteinander vereinbar, dass der Kaiser sich für abstrakte aufklärerische Ziele begeistern konnte und gleichzeitig auf der traditionalen Legitimität seiner Herrschaft beharrte. Bei ihm wechselten Entschlusslosigkeit und politische Zielklarheit häufig miteinander. Sehr kontrastreich war seine Entstellung zur Aufklärung einerseits und seine unkritische Hingabe an den Mystizismus andererseits. Sein Leben eignete sich deshalb schon seinen Zeitgenossen für volksreligiöse Legendenbildung. Zweifellos wurde seine Persönlichkeit in all ihren Ambivalenzen von den äußerst differenten und kaum miteinander zu vereinbarenden Anforderungen der Zeit eingeprägt.

Dank der Vielfalt der Erziehungseinflüsse kontrastiert Alexander I. in seiner Persönlichkeit stark mit seinem jüngeren Bruder und späteren Nachfolger Nikolaus I., der mit dem Ziel einer militärischen Laufbahn aufgewachsen war und der neuen Zeit gradlinig begegnete.

Alexander Pawlowitsch wurde am12. Dezember 1777 in St. Petersburg geboren. Seine Großmutter die Kaiserin Katharina II. befasste sich persönlich mit seiner und seines Bruders Konstantin Erziehung.

Sie hat sogar eine Anleitung unter dem Titel „Vorschrift zur Erziehung der Enkel" geschrieben. Man legte viel Wert auf die Stärkung der Gesundheit der Kinder.

Von klein an wurde Alexander unter spartanischen Bedingungen gehalten, weshalb er fast nie krank war. Seine Lehrer, der Schweizer Republikaner, Qelehrte und General Frédéric César de La Harpe, sowie seine Lehrer Peter Simon Pallas, der Physiker Kraft und andere führende Wissenschaftler seiner Zeit, die die Kaiserin selbst dazu berufen hatte, führten den Thronfolger in die klassischen Sphären der westeuropäischen Bildung der damaligen Zeit ein. Alexander genoss eine gute Bildung. Seinem Wesen nach war der junge Mann weichherzig und geschmeidig, er hatte ein zu Romantik und einem gewissen Sentimentalismus neigendes Gemüt. Ihm war eine gewisse Realitätsferne und ein Mangel an praktischer Verantwortlichkeit eigen. Das war mit wechselnden Ausbrüchen von Sentimentalität und Gefühlskälte, von Menschenfreundlichkeit und paranoiden Verdächtigungen gepaart. Durch den Einfluss der Lehrer waren sie weitgehend neutralisiert.

Die Palastrevolution, die Alexander I. am 12. März 1801 an die Macht brachte, endete mit dem Mord an seinem Vater, Kaiser Paul I. Auf den jungen Thronfolger, der offenbar diese Maßnahme weder geplant noch vorausgesehen hatte, wirkte die Nachricht psychisch niederschmetternd. Zuerst war Alexander I. von den Anführern der Verschwörung abhängig, wenige Monate später wurden sie entmachtet, und der neue Selbstherrscher begann seine politische Reformtätigkeit.

Der erste Teil der Regierungszeit von Alexander I. verlief im Zeichen der liberalen Reformen. Die ersten Regierungsaktivitäten des jungen Kaisers waren von einer Reihe symbolischer Handlungen geprägt, mit denen er sich betont von der Politik seines Vaters und Vorgängers Paul I. abzugrenzen versuchte. In seiner Erklärung anlässlich der Thronbesteigung bekannte er sich zu den politischen Prinzipien von Katharina II.

In den ersten Jahren seiner Herrschaft wurden seine jungen Freunde A. Tschartoryski, P. Stroganow, V. Kotschubej und N. Nowosilzew zu

Ключевые слова: Alexander I., liberale Reformen, der Krieg gegen Napoleon, deutsche im russischen Heer, Retter Europas

seinen Beratern. Sie bildeten das „Geheime Komitee", das keineswegs ein politisches Entscheidungsgremium verkörperte. Durch die gesellschaftliche Rolle seiner Mitglieder in der Hofgesellschaft in St. Petersburg und die persönlichen Beziehungen von ihnen zum Kaiser hatte es eine beträchtliche Bedeutung im St. Petersburger Regierungsapparat.

Die Reformen betrafen in erster Linie das Finanzwesen, die Bildung und das Los der Leibeigenen. Es wurden die Privilegien für den Adel und die Städte wieder hergestellt.

In Estland, Livland und Kurland wurden die Bauern persönlich frei, als Landlose blieben sie jedoch ökonomisch abhängig. Es wurde eine neue Bauernordnung eingeführt. Dem entsprechend wurde 1801 verboten, Leibeigene zum Verkauf auszustellen und sie zum Verkauf in den Zeitungen anzubieten. Die Freilassung der Leibeigenen und ihre Ansiedlung in den Städten wurden erleichtert.

Von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung Russlands bis in das 20. Jahrhundert war die Reform seiner Spitzeninstitutionen. Es wurde eine Reihe von Fachministerien gegründet, die aus den bisherigen Kollegien hervorgingen. Es handelte sich um die Ministerien für Inneres, Auswärtige Angelegenheiten, Finanzen, Wirtschaft, Justiz, Krieg, Marine und Volksaufklärung.

Es wurden viele neue Lehranstalten gegründet, darunter die Universitäten in Charkow, Kasan, Dorpat und Wilna. Im Jahre 1810 wurde das Lyzeum von Zarskoje Selo gegründet.

Anfangs war Alexander I. bemüht, kriegerische Einmischung in die europäischen Angelegenheiten zu vermeiden. Es war aber ziemlich schwer. Die Heiratspolitik, die das russische Herrscherhaus seit fast einem Jahrhundert betrieb, hat dazu geführt, dass der russische Kaiser aufgrund seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zu den regierenden Häusern in Nachbarbändern und zum Haus Habsburg indirekt von den Vormarschplänen Napoleons betroffen wurde. Die beiden ältesten Schwestern von Alexander I. waren mit dem österreichischen Erzherzog Joseph und dem niederländischen König Wilhelm II. vermählt. Die beiden jüngeren waren mit den Häusern Mecklenburg -

Schwerin und Sachsen - Weimar verbunden. Und die jüngste und dem Kaiser am nächsten stehende Schwester Jekaterina war die Gemahlin des Herzogs von Oldenburg. Aufgrund dieser Verbindung mit dem russischen Zarenhaus wurde das Haus Oldenburg zum Stein des Anstoßes im Konflikt zwischen Alexander I. und Napoleon.

Ende 1810 besetzte Napoleon die norddeutschen Küstenländer. Im Dezember enthob er den Herzog von Oldenburg per Dekret seiner Besitzungen und Anrechte. Der Herzog sah sich gezwungen, mit seiner Familie nach Russland zu übersiedeln, um bei seiner Verwandten Schutz und Hilfe zu suchen. Seine Vertreibung markierte das Ende der russisch-französischen Verständigungspolitik.

In diesen Jahren gestaltete Russland mit Frankreich eine Art Schaukelpolitik.

Im Jahre 1804 schloss sich Russland der antifranzösischen Koalition mit England, Schweden, Österreich und Preußen an. Nach den militärischen Siegen Napoleons über die Truppen dieses Bündnisses in den Jahren 1805 - 1807 sah er sich zu einer drastischen außenpolitischen Wende veranlasst. Im Frieden von Tilsit verlor Preußen über die Hälfte seines Territoriums, und Alexander I. musste ein Bündnis mit Napoleon eingehen. Das Treffen der beiden bislang verfeindeten Kaiser in der Mitte der Memel im Juni 1807 symbolisierte einen zeitweiligen außenpolitischen Ausgleich zwischen Frankreich und Russland.

Im Juni 1812 marschierte die französische Armee in Russland ein. Napoleon wollte mit Russland die letzte große Kontinentalmacht bezwingen und stellte mit 612 000 Soldaten, darunter über 200 000 Deutschen, die damals größte Armee der Welt auf. Auch auf der russischen Seite dienten Hunderte deutscher Offiziere. Einige von ihnen, wie etwa General von Bennigsen, waren auf deutschem Boden geboren und zu einem früheren Zeitpunkt in russische Dienste getreten. Andere, wie z.B. General Friedrich Wilhelm (russisch: Fjodor Fjodorowitsch) Graf Buxhöwden entstammten alten deutschbaltischen Familien, die bereits im 13. Jahrhundert ins Land gekommen waren. Andere, wie etwa Ernst von Pfuel, waren nach Russland geflohen, als Napoleon ihre Heimatstaaten besetzt hatte, und blieben lediglich für die Dauer der Befreiungskriege im russischen Heer oder zogen es, wie der

aus Sachsen gebürtige Ludwig Graf von der Schulenburg, vor, auch nach Kriegsende im russischen Heer zu verbleiben und sich in Russland niederzulassen.

Nach der Schlacht von Borodino nahmen die Franzosen die russische Hauptstadt ein, die Mitte September in Flammen aufging. Der Winterquartiere beraubt, musste sich das multinationale Heer von Napoleon zurückziehen. Durch Partisanen, den strengen Frost und den Mangel an Lebensmitteln wurde die „Grande Armee" fast vollständig vernichtet.

Beim Rückzug der französischen Armee wurde eine neue Art der Kriegführung, der Partisanenkrieg, gegen sie angewandt. Der nach D. Dawydow bedeutendste Partisanenführer war Alexander Figner (Fügner, 1783 - 1813). Er beherrschte mehrere Sprachen und nutzte diese Kenntnisse, sein südliches, gemischt deutsch-ungarisches Aussehen, seine Verstellungskünste und seine Tapferkeit, um sich in das von Napoleon besetzte Moskau einzuschleichen. Er sollte Napoleon töten, der Plan ist gescheitert.

Trotzdem konnte Figner im besetzten Moskau wertvollste militärische Nachrichten sammeln und an den russischen Oberbefehlshaber weiterleiten.

Bei der Verfolgung der napoleonischen Armee fügte Figner mit seiner kleinen Jägereinheit den Franzosen so beträchtliche Verluste zu, dass Napoleon einen hohen Preis auf seinen Kopf aussetzte. Alexander Figner ertrank bei der Überquerung der Elbe in der Nähe der Stadt Dessau.

Deutschstämmige Kräfte zeichneten sich im Krieg durch große Leistungen aus. Die Anzahl der deutschen Regimentskommandeure im russischen Heer war groß. So waren unter anderem alle Korpskommandanten der Kavallerie deutscher Herkunft. Außerdem waren Hunderte von Offizieren aller Grade Deutsche. Baron Wrangell zählte in den oberen Rängen der russischen antinapoleonischen Armee 69 Generäle, 96 Oberste und rund 760 Offiziere deutschbaltischer Herkunft.

Die „Kriegsgalerie" des Winterpalastes, in der 335 Porträts der Mitglieder des russischen Generalstabs, di

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