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DIE OSTERREICHISCHEN KOMPONISTEN

(Окончание. Начало см. в № 1-6, 2003;

№ 1-6, 2004; № 1, 2, 2005)

Johannes Brahms

(1833-1897)

Der Lebensweg und das Schaffen des großen deutschen Komponisten widerspiegeln seine innere Verbundenheit mit seiner österreichischen Wahlheimat.

Johannes Brahms ist am 7. Mai 1833 in Hamburg als Sohn des Orchestermusikers Johann Jakob Brahms geboren. Schon früh waren bei Brahms Anzeichen einer außergewöhnlichen musikalischen Begabung erkennbar. Bereits mit 15 Jahren trat er als Pianist hervor. Im Jahre 1853 verließ er seine Heimatstadt zu einer Konzertreise. Die Begegnung mit dem Künstlerehepaar Robert und Clara Schumann spielte eine große Rolle im Leben von Brahms. Sie übten auf ihn einen großen Einfluss aus und bestimmten wesentlich seinen Schaffensweg. Bis zum Jahre 1859 war Brahms als Musiklehrer und Chordirigent in Hamburg und Detmold tätig.

Am 8. September 1862 reiste Johannes Brahms nach Wien. Er dachte nur an einen vorübergehenden Aufenthalt und blieb zunächst nur 8 Monate in Wien. Doch kehrte er von nun an immer wieder in die Donaustadt zurück, wo er sich ab 1868 endgültig niederließ. Von dort aus unternahm er weite Konzertreisen als Pianist und Dirigent, wobei er zumeist seine eigenen Werke spielte.

Zu seinen ersten Kompositionen in Wien gehören die „Variationen über ein Thema von Paganini". Mit diesem Werk leistete Brahms einen didaktischen Beitrag zur gestalteten Virtuosität. In diesem Werk durchmusterte er ein breites Spektrum pianistischer Techniken. Er selbst nutzte die Variationen als Fingerübungen. Aber sogar in diese Komposition ließ er die Atmosphäre

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der Wiener Kaffeehäuser einfließen. Brahms, dieser kühle Hanseat, vermochte sich mit der Mentalität der Wiener anzufreunden, deren ausgeprägtes Geselligkeitsbedürfnis sich in ihrer Liebe zum Kaffeehaus ausdrückte, das sie wie ihr zweites Zuhause liebten. Auch für Brahms, der in seiner Jugend in Kaffeehäusern aufgespielt hatte, waren diese so etwas wie eine zweite Heimat. In späteren Jahren verbrachte er ganze Tage im Prater, in der Welt der kleinen Leute.

Im Jahre 1863 schlug man Brahms vor, die Leitung der Wiener Singakademie zu übernehmen. Die Leitung der Wiener Singakademie gab Brahms jedoch 1864 auf. Er befasste sich in erster Linie mit der besonderen Pflege der alten Chormusik und war damit gescheitert. Da in den Konzerten nur Werke zur Aufführung gebracht wurden, in denen das irdische Jammertal besungen wird, witzelte man in Wien: „Wenn Brahms einmal recht lustig sei, dann singe er „das Grab ist meine Freude."

Auch die administrative Belastung hatte ihm nicht behagt. Er fühlte wohl auch, dass er nicht der geborene Dirigent war. Während dieser Zeit zerbrach in Hamburg die Ehe von Brahms' Eltern. Sein Vater war siebzehn Jahre jünger als seine Mutter, und dieser Altersunterschied führte später zur Trennung des Paares. Der Tod der Mutter, der kurz danach folgte, traf den Komponisten tief.

Brahms setzte sich in Wien zunächst als Pianist durch, später wurde er als Komponist anerkannt.

In Wien fand Brahms viele Freunde. Zu diesen zählte auch Eduard Hanslick, ein bedeutender Wiener Musikkritiker und Professor für Musikgeschichte. Er förderte wesentlich das Schaffen des Komponisten. Hanslick trat entschieden gegen die Programmmusiker der „Neudeutschen Schule" auf. Indem Hanslick die Kunst von Brahms pries, Wagners Kunst hingegen verdammte, zog er Brahms gegen dessen Willen in heftige Kontroversen hinein. Die Vertreter der „Neudeutschen" kritisierten scharf den Komponisten.

Johannes Brahms führte ein bescheidenes Leben, oft aber reichte das Geld nicht aus. So gab der Komponist auch Klavierstunden. Im Haus des Hannoverschen Gesandten in Wien lernte er Heinrich von Herzogenberg, den künftigen Ehemann seiner Schülerin, kennen. Zwischen beiden entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft.

Im Jahre 1862 begegnete Brahms zum ersten Mal Richard Wagner, dem er seine Händel-Variationen vorspielte. Wagners Urteil war folgendes: „Brahms komponiert, wie Bach hätte komponieren mögen." Trotzdem polemisierte er scharf gegen Brahms wegen seiner Stellung.

Schon 1861 trug sich Brahms mit dem Gedanken, ein Requiem zu komponieren. Er notierte sich die ausgewählten Bibilstellen. Doch erst der Tod der Mutter 1865 brachte ihm die Nähe des Todes ins Bewusstsein. Die Arbeit am Requiem war der Versuch, den Schmerz zu überwinden.

Der Komponist arbeitete lange am Werk. Erst 1868 schloss Brahms die Komposition ab. Mit seinem Requiem rückte der Protestant Brahms von der katholischen Auffassung einer Totenmesse ab. Der Verzicht auf die lateinische Sprache bedeutete zugleich den Verzicht auf das Ritual. Das „Deutsche Requiem" ist nicht liturgisch gebunden, sondern eher für eine Feier- oder Gedenkstunden gedacht. In diesem Werk brachte Brahms seine Auffassung von der Vergänglichkeit, vom Dahinscheiden und der Auferstehung zum Ausdruck. Es geht nicht um Schuld und Vergeltung, sondern Brahms spricht den Zurückgebliebenen Trost zu. Die Aufführung

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des „Deutschen Requiems" fand 1868 im Dom zu Bremen statt und wurde zu einem beachteten Ereignis. Nach 1871, als man das Requiem vielerorts zum Heldengedenken aufführte, erhielt es die Bedeutung einer nationalen Trauermusik.

Das „Deutsche Requiem," der Gipfel des Schaffens von Brahms, ist mit weiteren großen Werken umgeben. In den 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts, in den Zeiten der Einigungskriege die Preußen führte, nahm auch die vaterländische Begeisterung von Brahms zu. Ere hatte ein Gespür für den Zeitgeist. 1872 schrieb er das „Triumphlied". Die Komposition errang einen grandiosen Erfolg. In Deutschland wurde das „Triumphlied" als beispielloses Kunstwerk vaterländischer Gesinnung gefeiert.

Von frühester Jugend an beschäftigte sich Brahms mit dem Volkslied. Hier erkannte er den Urgrund allen Musizierens. Unter seinen weit über zweihundert Abschriften von Volksliedern sind nicht nur deutsche, sondern auch irische, lappländische, finnische und schottische Melodien vertreten. Schon 1858 veröffentlichte Brahms anonym eine Reihe von Volks-Kinderliedern. Die Auseinandersetzung mit dem Volkslied hatte für sein Schaffen die gleiche Bedeutung wie die Beschäftigung mit der alten Musik. Zu den populärsten Liedern von Brahms gehören die „Zigeunerlieder". Die Texte sind Übersetzungen ungarischer Volkslieder aus einer Sammlung von Zoltan Nagy. Einundzwanzig „Ungarische Tänze"(1868) sind nach Brahms' Aussage „echte Pussta- und Zigeunerkinder. Also nicht von mir gezeugt, sondern nur mit Milch und Bot aufgezogen," - schrieb der Komponist an seinen Verleger Simrock.

Die große Popularität von Brahms, die er schon zu Lebzeiten genoss, geht wesentlich auf seine Lieder zurück. Solche Lieder wie „Die Mainacht", „Feldeinsamkeit", „Immer leiser wird mein Schlummer" usw. Eines seiner eigenen Lieder wurde zum Volkslied, das Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht", das er 1868 schuf. Dieses Lied trug seinen Namen in alle Kinderzimmer.

Johannes Brahms interessierte sich sehr für Literatur. In seinem Schlafzimmer stand ein Bücherschrank, der mit Lyrik „vollgestopft" war. In den dafür bestimmten Heften notierte sich Brahms nicht weniger als 172 Gedichte, die er vertonen wollte. Er

war aber der Meinung, dass nicht alles, was ihn ansprach oder was er liebte, sich zur Komposition aneignete. Der Musik schrieb er nur eine ergänzende Rolle zu. Dennoch vertonte der Komponist 87 Gedichte, darunter 14 Dichtungen von Goethe. Über das Volkslied kam Brahms auch zu Romantikern: Er vertonte die Gedichte von Tieck, Mörike, Arnim und Brentano. 15 Romanzen aus „Magelone" von Ludwig Tieck gehören zu den schönsten Liedern von Brahms. Besondere Wertschätzung brachte Brahms Hoffmann von Fallersleben und Paul Heyse entgegen.

Die eineinhalb Jahrzehnte von 1876 bis 1890 waren überstrahlt von der Meisterschaft seines symphonischen Schaffens. Das trug ihm nicht nur ideellen Erfolg ein. Es versetzte ihn auch in die Lage, ein freies Leben in Wohlstand zu führen. Zahlreiche Ehrungen, 1873 die Verleihung des Bayerischen Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft, 1889 die Ehrenbürgerschaft seiner Vaterstadt Hamburg, die Verleihung des Ritterkreuzes des österreichischen Leopoldordens, waren das äußere Zeichen seiner Anerkennung.

Brahms schuf vier gewaltige Symphonien, in seinem Schaffen dominierten aber Kammermusik und Lieder. An der ersten Symphonie arbeitete der Komponist fast 12 Jahre lang. Er schrieb 1877 nicht einfach seine Erste Symphonie, sondern suchte sich konzeptionell mit der Tradition auseinanderzusetzen. Er konnte die überkommene Form mit neuem Leben erfüllen, weil aus der Tiefe seines Wesens und aus der Kraft seiner Persönlichkeit ein seelischer Gehalt in seine Musik strömte.

Von 1870 bis 1875 leitete Brahms die Gesellschaftskonzerte in Wien. Er bemühte sich in dieser Funktion vordringlich um die Pflege alter Musik und setzte bevorzugt auch die Werke von Bach und Händel auf seine Konzertprogramme. 1875 gab er sein Amt aus den gleichen Gründen auf, die ihn schon 1864 dazu bewegt hatten, die Leitung der Singakademie abzugeben. Er musste erkennen, dass die Ära der versierten Berufsdirigenten angebrochen war, mit denen er sich nicht messen mochte.

In Wien verband ihn Freundschaft mit dem großen Arzt Theodor Billroth, mit dem er im Jahre 1887 seine erste Italienreise

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unternahm. Der Chirurg Billroth war ein eifriger Amateurmusiker, und viele Kammer-und Klavierwerke von Brahms wurden zunächst privat im Billroths Wiener Haus aufgeführt, ehe sie an die Öffentlichkeit gelangten. Zu seinen berühmten Wiener Freunden gehörten Johann Strauß und der Dirigent Hans Richter. Mit ihnen spielte er oft Skat. Eine Lieblingsbeschäftigung des Komponisten in seiner Freizeit war das Kartenspiel. Im Jahre 1872 vertiefte sich die flüchtige Bekanntschaft mit Hans von Bülow, einem bekannten Dirigenten, zur Freundschaft.

Viele Jahre spielte von Bülow die Werke von Brahms und wurde zu einem wichtigen Förderer von Johann

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