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Fjodor Michailowitsch Dostojewskij

(1821 - 1881)

Dostojewskis Einfluss auf die Literatur des 20. Jahrhunderts, insbesondere auf existentialistische und expressionistische Strömungen, war groß. Zu den von ihm beeinflussten Autoren zählten sich Friedrich Nietzsche, André Gide, William Faulkner, Albert Camus, Franz Kafka, Henry Miller und Gabriel García Márquez. Ernest Hemingway schrieb Dostojewsky in seinen autobiographischen Werken einen entscheidenden Einfluss zu. Der südafrikanische Nobelpreisträger J. M. Coetzee machte Dostojewskij zur Hauptfigur seines Romans Der Meister von Petersburg. Dostojewski steht auch im Mittelpunkt von Leonid Zypkins Roman Ein Sommer in Baden-Baden (2001).

1821. Fjodor Michailowitsch Dostojewskij wird als zweites von sieben Kindern des Militärarztes und Sozialmediziners Michail Andre-jewitsch Dostojewsky (1789) in einem Nebengebäude des Moskauer Marijinski-Armenhospitals geboren; Mutter: Maria Fjodorowna, geb. Netschajewa (1800); älterer Bruder: Michail Michailowitsch Dostojewski (1820).

1837. Tod der Mutter. Fjodor M. Dostojewski und sein Bruder übersiedeln nach St. Petersburg, um sich auf das Bauingenieurstudium vorzubereiten; Freundschaft mit den Literaten Dimitri Grigorowitsch und Iwan Schidlowski.

1838. Studium an der Ingenieurschule der Militärakademie in St. Petersburg; Lektüre von Balzac, Byron, Cervantes, Corneille, Goethe (Werther, Faus), Gogol, E.T.A. Hoffmann, Homer, V. Hugo, Puschkin, Racine, G. Sand, Schiller (Die Räuber), Shakespeare.

1843. Abschluß des Studiums im Rang eines Offiziers (Posten als technischer Zeichner im Kriegsministerium); Übersetzung von Balzacs Eugenie Grandet.

1844. Dostojewskij nimmt seinen Abschied aus der Armee, um freier Schriftsteller zu werden; Beginn der Arbeit am Roman Arme Leute; Übersetzungen (George Sands La derniere Aldini).

1845. Bekanntschaft mit den Schriftstellern Iwan Turgenjew, Nikolai Nekrassow und dem einflussreichen russischen Literaturkritiker Wissarion Belinski.

1846. Der Roman Arme Leute macht den 24-jährigen Autor mit einem Schlag berühmt; es erscheint das Werk Der Doppelgänger. Bekanntschaft mit dem utopischen Sozialisten Michail Petraschewski und dem Anarchisten Alexander Herzen, Beginn der Freundschaft mit Apollon Maikow.

1847. Roman in neun Briefen. Dostojewskij wird Mitglied des revolutionären Petraschewski-Kreises, liest die politischen Theoretiker und Philosophen Fourier, Cabet, Helvetius, Saint-Simon; er schreibt und veröffentlicht Die Wirtin.

1848. Helle Nächte. Enger Kontakt mit Petraschewski und Nikolai Speschnjow.

1849. Dostojewskij wird wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivitäten im Petraschewski-Kreis (Vorlesung eines kriminellen Schreibens, welches Belinski an Gogol geschrieben hatte) aufgrund einer Denunziation verhaftet und zum Tode verurteilt, jedoch durch Zar Nikolaus I. unmittelbar vor der Hinrichtung begnadigt und zu vier Jahren Verbannung mit Zwangsarbeit und anschließendem Militärdienst als ,gemeiner Soldat' verurteilt. Deportation nach Tobolsk in Sibirien (24.Dez.).

1850. Vom 23. Januar 1850 bis Mitte Februar 1854 Festungshaft in Omsk; Tagebuchaufzeichnungen im Sibirischen Heft; Dostojewski s epileptische Erkrankung wird diagnostiziert.

1854. Abkommandierung als Soldat des 7. Grenzbataillons nach Semipalatinsk.

1856. Arbeit an den Aufzeichnungen aus einem Totenhaus; Beförderung zum Offizier.

1857 Heirat mit Maria Dimitrijewna Issajewa am 6. Februar; Dostojewski beantragt aufgrund schwerer epileptischer Krisen die Entlassung aus der Armee und eine Aufenthaltsgenehmigung für Moskau; die Geschichte Ein kleiner Held erscheint, welche bereits während der Haft in der Peter-Pauls-Festung entstanden war.

1859. Dostojewski wird als Unteroffizier aus der Armee entlassen und kehrt nach St. Petersburg zurück, wo er bis zu seinem Lebensende fast permanent von der Geheimpolizei beobachtet wird; es erscheinen Onkelchens Traum, Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner.

1860. Aufzeichnungen aus einem Totenhaus publiziert (1860-62).

1861. Erste Ausgabe der Zeitschrift Die Zeit (Vremja), die Fjodor und sein Bruder M.M. Dostojewski gemeinsam redigieren, erscheint; hier veröffentlicht er Die Erniedrigten und Beleidigten; Bekanntschaft mit Alexander Ostrowski, Iwan Gontscharow (dem Autor des Oblomow), Michail Saltykow-Schtschedrin und Apollon Grigorjew und Apollinaria Suslowa, einer Mitarbeiterin der Zeit und typischen Vertreterin der Frauenemanzipation der sechziger Jahre.

1862. Erste Auslandsreise nach Berlin, Dresden, Köln, Paris; Besuch der Weltausstellung in London; Genf, Florenz und Wien.

1863. Winteraufzeichnungen über Sommereindrücke erscheinen in der Zeit; Verbot der Zeit wegen eines als antipatriotisch eingeschätzten Artikels, zweite Auslandsreise: Frankreich, Deutschland, Italien; Beginn von Dostojewskij s Spielleidenschaft (BadenBaden, Bad Homburg).

1864. Erstes Heft der von F.M. und M.M. Dostojewski neugegründeten Zeitschrift Die Epoche; Tod von Dostojewskijs erster Frau (14. April), seines Bruders Michail (10. Juli) sowie seines Mitarbeiters und Freundes Apollon Grigorjew (22. Juli).

1865. Die Epoche wird aus finanziellen Gründen eingestellt; erste Entwürfe zu Schuld und Sühne; Heiratsanträge an Apollinaria Suslowa und die Nihilistin Anna Korwin-Krukowskaja werden abgewiesen; dritte Auslandsreise: Dostojewski ruiniert sich in Wiesbaden, Rückkehr über Kopenhagen.

1866. Schuld und Sühne; Dostojewski diktiert der jungen Stenographistin Anna Grigorjewna Snitkina in vierundzwanzig Tagen den Kurzroman Der Spieler.

1867. Heirat mit Anna Snitkina; wegen hoher Schulden Flucht ins Ausland; Besichtigung von Hans Holbeins Gemälde Der tote Christus, welches starken Eindruck bei Dostojewski hinterläßt, in Basel (Dieses Gemälde taucht später im Werk Der Idiot wieder auf).

1868. Der Idiot beginnt in der konservativen Zeitschrift Der russische Bote zu erscheinen, Geburt und Tod der Tochter Sofija in Genf; dritter und letzter Ausflug nach Saxons-les-Bains, wo Dostojewskij im Spielcasino alles verspielt; Ausreise nach Italien (Mailand, Florenz).

1869. Der Idiot abgeschlossen; Abreise über Prag nach Dresden; Geburt der Tochter Ljubow.

1870. Der ewige Gatte; Entwürfe zu dem Roman Die Dämonen und Das Leben eines großen Sünders.

1871. Ankunft in St. Petersburg und Geburt des Sohnes Fjodor; Die Dämonen /Teil I-II) erscheinen als Vorabdruck im Russischen Boten. Dostojewskijs Spielleidenschaft, die teilweise zu desaströsen finanziellen Verhältnissen führte, endet.

1872. Kontaktaufnahme mit konservativen Regierungskreisen; Arbeit an Teil III der Dämonen; Bekanntschaft mit Nikolai Leskow.

1873.Die Dämonen als Einzelausgabe in drei Bänden; Tätigkeit als Redakteur bei der konservativen, slawophilen Zeitschrift Der Bürger; hier erste Veröffentlichung des Tagebuchs eines Schriftstellers.

1874. Aufgabe der Redakteursstelle; Kurzbesuch in Genf am Grab der Tochter Sofia.

1875. Der Jüngling; Kuraufenthalt in Bad Ems; Geburt des zweiten Sohnes, Aljoscha.

1876. Das Tagebuch eines Schriftstellers erscheint im Selbstverlag; Kur in Bad Ems; Die Sanfte, als Reaktion auf den Selbstmord von Alexander Herzens Tochter Lisa.

1877. Fortsetzung des Tagebuchs eines Schriftstellers; zunehmendes politisches und soziales Engagement.

1878. Vorentwurf zu den Brüdern Karamasow; Tod des Sohnes Aljoscha (16. Mai). Zusammen mit dem Philosophen Wladimir Solowjow besucht Dostojewski das Kloster Optina Pustyn, wo er ihm den Plan der Brüder Karamasow darlegt. Der Mönch Amwrossi inspiriert ihn zur Figur des Starez Sossima.

1879. Kur in Bad Ems; Beginn der Drucklegung der Brüder Karamasow im Russischen Boten; Vortragstätigkeit und Lesungen; großer Erfolg beim Vortrag des Poems vom Großinquisitor in St. Petersburg am 30. Dezember.

1880. Höhepunkt des wachsenden Ruhms bei der Rede zur Puschkinfeier am 20. Juni erreicht; Abschluß der Brüder Karamasow; Empfang beim Thronfolger am 16. Dez., dem Dostojewski ein Exemplar der Brüder Karamasow zugesandt hatte.

1881. Am 25./26.Januar Blutsturz infolge eines Lungenemphysems. Dostojewski stirbt am 28. Januar neunundfünfzigjährig. Trauerfeier unter Teilnahme von 60.000 Trauergästen am 31. Januar.

Bibliographie

Der Doppelgänger Ein Petersburger Poem (1846)

Aufzeichnungen aus einem Totenhause (1860)

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (1864)

Verbrechen und Strafe Rodion Raskolnikow (1866)

Der Spieler Aufzeichnungen eines jungen Mannes (1866)

Der Idiot (1868)

Der ewige Ehemann (1870)

Böse Geister (Die Dämonen) (1873)

Die Brüder Karamasow (1880)

Der Idiot

Der Idiot erscheint erstmals 1868 in der konservativen Zeitschrift Der russische Bote. ,,Die Hauptidee des Romans ist, einen vollkommen schönen Menschen darzustellen. Etwas Schwierigeres gibt es nicht auf der Welt, besonders heutzutage" schrieb

Dostojewski über den Helden seines großen Romans. Myschkin, letzter Sproß eines alten j

Geschlechts, kehrt aus einer Schweizer Heilanstalt nach St. Petersburg zurück und fällt in der selbstsüchtigen, intriganten Gesellschaft als weltfremder Idealist auf. Obwohl er nur Gutes tut, wird er von allen Seiten angefeindet, verlacht und ausgenutzt. Das Dreieck mit seinem Gegenspieler Rogoshin und der schönen Nastasja bildet die Achse der Geschichte, die schließlich in einer Tragödie endet. Seelisch zerstört und unheilbar geisteskrank wird Myschkin, der Idiot, in die Schweizer Heilanstalt zurückgebracht. Das sagt natürlich überhaupt nichts über die Großartigkeit dieses herzzerreißenden Buches.

Dostojewskis Roman Der Idiot gehört zu den großen Romanen der Weltliteratur.

Die Brüder Karamasow

Dostojewskys letzter Roman, sein Vermächtnis, erscheint zwischen 1879 und 1880 in der Zeitschrift Russkij westnik. Der Roman besteht formal aus vier Teilen, d.h 12 Büchern, einem Vorwort und einem Epilog.

Dostojewski s Roman beginnt als Kriminalgeschichte - doch dieser Thriller ist viel mehr als ein Krimi: ein gigantisches philosophisches und religiöses Panorama. Was ist Schuld und was Freiheit, was ist richt

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