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Konstantin Sergejewitsch Stanislawski

(Zum 150. Geburtstag)

„Sie sehen, unsere Hauptaufgabe ist nicht nur, das Leben der Rolle in ihrer äußeren Erscheinung wiederzugeben, sondern vor allem auch das innere Leben des dargestellten Menschen [...] erstehen zu lassen, wobei die eigenen menschlichen Gefühle der Rollengestalt angepasst und diesem fremden Leben alle organischen Elemente der eigenen Seele gegeben werden müssen."

Konstantin Sergejewitsch Stanislawski

,,Ich wurde in Moskau im Jahre 1863 geboren -am 17. Januar nach dem gregorianischen Kalender - zu einem Zeitpunkt, als zwei Epochen einander ablösten. Ich war Zeuge der Entwicklung von der Leibeigenschaft zum Bolschewismus und Kommunismus".

Konstantin Sergejewitsch Stanislawski eigentlich Konstantin Sergejewitsch Alexejew war ein russischer Schauspieler, Regisseur, Theaterreformer. Stanislawski war sein Künstlername. Er wurde heute vor 150 Jahren als Sohn einer reichen Moskauer Fabrikantenfamilie geboren.

Er spielte schon als Jugendlicher und junger Mann in Laienspiel-Aufführungen, zuletzt mit beachtlichem Erfolg auch in der Moskauer Öffentlichkeit.

Konstantin Stanislawski träumte von einem eigenen Theater und begründete mit dem Dramatiker, Theaterkritiker und Pädagogen Nemirowitsch-Dantschenko 1898 das berühmte Künstlerische Theater. Dort wirkte Stanislawski 30 Jahre als Theaterleiter, Regisseur, Schauspieler, und Pädagoge. Sein heutiges Renommee als „Lehrmeister"

erarbeitete er sich autodidaktisch.

1905/06 - führte er die erste Gastspielreisen ins Ausland, unter anderem nach Deutschland, wo er auch Max Reinhardt trifft. Unter Stanislawskis künstlerischer Leitung versuchten sich junge Schauspieler und Regisseure an neuen Darstellungsstilen in dem Künstlertheater angeschlossenen Studios.

Das Theater wurde zur Lieblingsstätte der russischen bürgerlichen Intelligenz. Es überflügelte die bisher in Moskau führende Schauspielbühne, das Maly Theater - vor allem als Anton Tschechow seine späten Dramen dem Ensemble „auf den Leib schrieb". Stanislawski musste damals zwei Berufe ausfüllen. Er leitete nach dem frühen Tod des Vaters dessen Fabrik und er leitete gleichzeitig das Künstlerische Theater, wo er als Schauspieler und vor allem als Regisseur bald Triumphe feierte.

Als reicher Fabrikdirektor nahm er für sich und seine Frau, ebenfalls Schauspielerin, keine Gage. Da er als Schauspieler anfänglich Überreste aus der Laienspielerzeit nachschleppte und sich darüber ärgerte, begann er um 1908 mit schauspielmethodischen Forschungen, um sich und seinen Berufskollegen eine verpflichtende Arbeitsbasis zu schaffen.

Nach der Oktoberrevolution 1922-1944 führte Stanislawski eine Gastspieltournee durch Europa und Amerika und beeinflusste so maßgeblich die Theaterentwicklung des 20. Jahrhunderts.

In den letzten Jahren vor seinem Tod war Stanislawski immer noch Intendant des Moskauer Künstlertheaters, betrat es allerdings nicht mehr. Seine theoretischen Schriften, die er über die Arbeit des Schauspielers verfasste, dienen auch heute noch als wesentliche Grundlage der Schauspielerausbildung.

Stanislawskis Schauspieltheorie

Stanislawski war Vertreter des Naturalismus. Seine schöpferische Schauspielästhetik gründet auf der Wechselwirkung von Körper und Seele. Er geht davon aus, dass alles, was der Mensch innen fühlt, durch sein Verhalten, seine Mimik, Gestik, Bewegungen und seine Haltung nach außen artikuliert wird:

„Im Innern des Menschen sind Wille, Verstand, Gefühl, Vorstellungskraft und Unbewußtes tätig, während der Körper wie ein ungewöhnlich empfindliches Barometer deren schöpferisches Arbeit widerspiegelt."

Nach Stanislawskis Schauspieltheorie soll der Schauspieler ein Gefühl nicht bloß darstellen, sondern dieses Gefühl tatsächlich haben - nur was Schauspieler erleben, können sie verkörpern . Die Aufgabe des Schauspielers ist also der Rolle, die sie verkörpern, „alle organischen Elemente der eigenen Seele" zu geben, um wahrhaftig zu spielen. Insofern schloss sich Stanislawski Sainte-Albines Forderung nach einem „heißen Schauspieler" an.

Darüber hinaus entwickelte er eine Technik, die es dem Schauspieler ermöglichen soll, innere Prozesse zu „initiieren und kontrolliert einzusetzen". Mithilfe des „affektiven Gedächtnis" soll der Schauspieler sich an ähnliche Emotionen und Umstände erinnern, die die Rolle in diesem Augenblick „fühlt". In dieses Gefühl muss sich der Schauspieler zurückversetzen und es der Rolle anpassen, um ihr Leben zu geben.

Basierend auf der These des psychophysischen Wechselspiels könne der Schauspieler ebenso Emotionen hervorrufen, indem er eine für die Gefühlslage typische Körper-Haltung einnimmt:

„Wenn wir unsere physischen Handlungen einer logischen folgerichtigen äußeren Linie verlaufen lassen, werden wir [...] die Erfahrung machen, dass parallel dazu in uns selbst noch eine andere Linie entsteht - die Linie logischer, folgerichtiger Empfindungen."

Um Gefühle wahrhaftig verkörpern zu können, ist eine Ausbildung des Körpers notwendig. Stanislawski machte in diesem Zusammenhang „Körpertraining und Drill" zu Elementen der Schauspielausbildung. Ballett, Akrobatik, Fechten, Rhythmik und Bewegungsstudien sind noch heute fester Bestandteil der Lehrpläne der Schauspielschulen.

Unwesentliches und Wesentliches

Sein bekanntes Theaterkonzept entwickelte sich in drei Phasen: 1890er -1905, 19061908, 1908-1917 bzw. bis in die zwanziger Jahre hinein. Bis 1906 schuf Stanislawski Aufführungen, die durch die Nutzung aller technischen Möglichkeiten theatralischen Illusionsaufbaus wie Licht, unsichtbares Orchester, echte Kostüme usw., nahe an der „Wirklichkeit des Lebens" waren. Er sah im Theater die Wahrheit als höchste Aufgabe, die sich durch Wirklichkeitstreue in der Gestaltung realisiert. Als Material dient dabei das Leben, das der Schauspieler zu bearbeiten hat. Durch die Nähe zum Leben soll die gespiegelte Wirklichkeit durchsichtig und allen verständlich werden.

Die Wahrheit ist dabei das entscheidende Kriterium. Sie bedeutet hier die Übereinstimmung des künstlerischen Abbildes mit der Wirklichkeit. Stanislawskis

Ideal des Schauspielers, der geistigen und äußeren Verkörperung der darzustellenden Figur, ist die Aufgabe den Zuschauer nicht nur für das künstliche Leben auf der Bühne, sondern auch für die Widerspiegelung des Wirklichen zu begeistern. „Bei einer wahren und einfachen Wiedergabe der Rolle durch den Künstler verwandelt sich die szenische Handlung in wirkliches Leben und die zu verkörpernde Gestalt beginnt zu leben[...]"

Sein Künstlertheater sollte ein allgemein zugängliches Theater sein. Das war ein Angriff auf die damalige zaristische Regierung und ihre Kulturpolitik, die darin eine Gefahr vor möglichen Einflüssen durch demokratische, revolutionäre Ideen in der Kunst sah. Stanislawskis Idee der Wirklichkeitsverbundenheit des Theaters sollte mit der künstlerischen und humanistischen Wahrheit eine Einheit bilden und so eine demokratische Wirksamkeit realisieren. Für ihn war das Theater daher machtvoller als das Buch und die Presse. Allerdings äußerte er sich nicht zur ideologischen Wirksamkeit des Theaters und vermied daher auch direkt Bezüge seiner Inszenierungen zu aktuellen politischen Situationen herzustellen. Das Theater soll nur die wesentlichen Seiten der Wirklichkeit zeigen. Es wählt dabei aus und typisiert und produziert nicht mechanisch und völlig wahllos Unwesentliches und Wesentliches.

,,Wir protestierten gegen die frühere Art des Spielens, gegen die schauspielerische Routine, gegen die alberne Konvention in Inszenierung und Bühnenbild, überhaupt gegen den ganzen gewöhnlichen Ablauf der Vorstellungen sowie gegen den nichtigen Spielplan der damaligen Theater", schrieb Konstantin Sergejewitsch Stanislawski in seinen frühen Aufzeichnungen ,,Mein Leben in der Kunst".

Er hat Generationen von Schauspielern geprägt und die Rollenarbeit revolutioniert. Bis heute gilt Konstantin Sergejewitsch Stanislawski als Übervater des Künstlertheaters.

Quellen:

1. http://www.schauspiel-in-deutschland.de/html/historie.schtheorien.stanislawski. htm

2. Vgl. Roselt, Jens. Seelen mit Methode - Schauspieltheorien vom Barock bis zum postdramatischen Theater. Berlin, 2005.

3. Stanislawski, Konstantin S. Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst. Teil II. Die Arbeit an sich selbst im schöpferischen Prozess des Verkörperns. Berlin, 1996.

4. Fiebach, Joachim: Von Craig bis Brecht - Studien zu Künstlertheorien des 20. Jahrhunderts. 3. erweiterte und überarbeitete Auflage. Berlin: Henschel Verlag, 1975.

О.В. Конвиз

Сведения об авторе: Конвиз Ольга Владимировна, учитель немецкого языка ГБОУ СОШ №1279, Москва.

E-mail: osjanychhh@mail.ru

Ключевые слова: Theaterreformer, Pädagoge, Stanislawskis Schauspieltheorie.

Stanislawski mit seiner baldigen Frau Maria Lilina, spielend als Ferdinand und Louise in Schillers Kabale und Liebe, 1889.

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