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SergeiJessenin

(Der 120 Jahrestag)

Sergei Alexandrowitsch Jessenin (1895 1925) ist ein russischer Lyriker, der zu den besten und zugleich volkstümlichsten Dichtern Russlands gezählt wird.

Sergej Jessenin wurde am 3.Oktober 1895 im Dorf Konstantinovo der Rjasaner Provinz des Russischen Reiches in einer Bauernfamilie geboren. Er verbrachte den Großteil seiner Kindheit bei seinen Großeltern, die ihn auch aufgezogen haben. Er fing an, Gedichte im Alter von neun zu schreiben. Wegen seiner bäuerlichen Herkunft sah sich Jessenin als „Dorfpoet" und beschäftigte sich in vielen Werken mit dem Leben auf dem Land und in den Dörfern.

Nachdem Jessenin 1912 seine Ausbildung in einer kirchlichen Schule abgebrochen hatte, zog er nach Moskau, wo er eine Stelle des Korrektors in einer Buchhandlung fand. Im folgenden Jahr schrieb er sich in Moskauer Shanyavsky-Universität als externer Student ein und studierte dort 1,5 Jahre. In dieser Zeit verfasste er seinen ersten Gedichtband „Raduniza". Seine ergreifenden Gedichte über Liebe und das einfache Leben, die von russischer Folklore inspiriert waren, machten Furore und brachten ihrem Autor den ersten großen Erfolg. Bald wurde er in vielen Salons als „Dichter aus der Tiefe" gefeiert.

Im Jahre 1915 zog er nach Petrograd, wo er andere Dichter - Alexander Blok, Sergey Gorodetsky, Nikolai Klyuev und Andrei Bely gehörten auch dazu - kennen lernte. Nach einiger Zeit wurde er auch in literarischen Kreisen bekannt. Blok war besonders hilfreich bei der Förderung seiner frühen Karriere als Dichter. Auch die anderen Dichter aus diesem Kreis haben ihren Beitrag zum Werdegang Jessenins als Dichter beigetragen. So wiederholte Jessenin oft, dass Bely ihm die Bedeutung der Form gab, während Blok und Klyuev ihn Lyrik dichten lehrten. Aber schon bald fand sich seine Lyrik aus der Nachahmung heraus und erhielt ihre eigene Stimme.

1916 wurde er zur russischen Militär einberufen und leistete seinen Militärdienst bis 1917 ab. Er unterstützte zunächst die Oktoberrevolution, wurde aber von ihren Ergebnissen enttäuscht und wandte sich später von ihr ab. Große Teile seines Werkes waren in der Sowjetunion, insbesondere zu Stalins Zeit, verboten. Er kritisierte manchmal die bolschewistische Herrschaft in Gedichten, so wie „Der Stern Oktober hat mich betrogen". Erst als der Zweite Vaterländische Krieg zu Ende war, wurde der Bann gegen ihn zunächst gelockert und dann, nach dem Tod von Stalin im Jahre 1953, ganz aufgehoben.

Im August 1917 heiratete Jessenin ein zweites Mal Zinaida Raikh (später Schauspielerin und Ehefrau von Wsewolod Meyerhold). Das Ehepaar bekam zwei Kinder: eine Tochter Tatjana und einen Sohn Konstantin. Das Zusammenleben war nicht ungetrübt, sie stritten oft miteinander und lebten einige Zeit getrennt.

Im September 1918 gründete Jessenin seinen eigenen Verlag namens «Трудовая Артель Художников Слова» (das „Labor der Firma Künstler des Wortes"). Bald entstand um Sergej Jessenin und seinen engsten Freund Anatoli Marienhof die russische literarische Bewegung Imaginismus.

1921 machte sich Jessenin auf eine Reise durch die Sowjetunion. Er bereiste ihren asiatischen Teil, besuchte den Ural und Orenburg, hielt sich im Mai in Taschkent auf und verbrachte kurze Zeit in Samarkand. Im Herbst 1921 bei einem Besuch im Atelier des Malers Georgi Yakulov traf Jessenin eine amerikanische Tänzerin Isadora Duncan, die 18 Jahre älter als er war. Sie wusste ein paar Worte auf Russisch, und er sprach keine Fremdsprachen. Sie waren sofort voneinander begeistert und heirateten am 2. Mai 1922. Das war eine Beziehung zwischen Ost und West, zwischen traditioneller und moderner Kultur, der Zusammenstoß zweier Temperamente und Welten. Jessenins Ehe mit Duncan war kurz wie ein Blitz, und im August 1923 kehrte er nach Moskau zurück.

Davor hatte Jessenin seine berühmte Frau auf einer Tour durch Europa und die Vereinigten Staaten begleitet. Gerade diese Weltreise, die er mit Isadora Duncan von Mai 1922 bis August 1923 unternahm, verwies ihn nachdrücklich zurück auf das sowjetische Russland. Seine Briefe aus Wiesbaden, Düsseldorf, Ostende, Brüssel, Venedig, Paris und New York waren voller Entsetzen über die absolute Herrschaft eines kleinbürgerlichen Geschmacks- und Lebensideals. Spätestens bei seiner Abreise aus Europa nach New York stand er gegen seine eigene Vorstellung von einem schicksalhaften Antagonismus zwischen Stadt und Land auf. Sein Entsetzen über die Kleinbürgerlichkeit Europas wurde er nicht los, die Reise brachte ihn dagegen geistig den Kommunisten näher.

Im Jahre 1923 wurde Sergej Jessenin der Schauspielerin Augusta Miklashevs-kaya vorgestellt, in die er sich sofort verliebte. Er widmete ihr mehrere Gedichte. Im selben Jahr kam auch sein Sohn Alexander zur Welt, den er außerehelich mit Nadezhda Wolpin gezeugt hatte. Alexander Jessenin-Wolpin widmete sich auch der Dichtkunst. In den 60er-Jahren war er einer der bekanntesten sowjetischen Dissidenten, er musste deswegen in die USA auswandern, wo er zurzeit ein berühmter Mathematiker und Lehrer ist.

Kurz nachdem Jessenin 1923 nach Moskau zurückgekehrt war, ging er wieder auf eine Reise durch die Sowjetunion. Das lange Vierteljahr im Süden, zwischen September 1924 und Januar 1925, gehört zu den besten Zeiten des Dichters. „Soviel und so leicht schreibt man ganz selten im Leben": „die Persischen Motive1' - ein „ganzes Buch" aus zwanzig Gedichten, die „Ballade von den sechsundzwanzig1', die „Stanzen1', „Die vergehende Ruß', die „Blumen1', das Leningedicht „Kapitän der Erde1' und gut ein Dutzend weiterer Gedichte. Vieles andere wurde begonnen, darunter das Poem „Anna Snegina1'.

1925 traf Jessenin und heiratete seine vierte und letzte Frau, Sophia Andrejewna Tolstaja, eine Enkelin von Leo Tolstoi. Da er zu der Zeit besonders stark unter der Trunksucht litt und auch einen Nervenzusammenbruch erlebt hatte, wies sie ihn in eine psychiatrische Klinik ein. Zwei Tage nach seiner Freilassung begab er sich nach Leningrad, wo er sein Handgelenk schnitt, ein Abschiedsgedicht mit seinem eigenen Blut schrieb und sich an den Heizungsrohren an der Decke seines Zimmers im Hotel „Angle-terre'' erhängte.

Hier ist dieses Abschiedsgedicht: Freund, leb wohl. Mein Freund, auf Wiedersehen. Unverlorner, ich vergesse nichts. Vorbestimmt, so wars, du weißt, dies Gehen. Da's so war: ein Wiedersehn versprichts. Hand und Wort? Nein, laß - wozu noch reden? Gräm dich nicht und werd mir nicht so fahl. Sterben -, nun, ich weiß, das hat es schon gegeben; doch: auch Leben gabs ja schon einmal.

Es gibt übrigens das Gerücht, dass sein Tod in Wahrheit gar kein Selbstmord gewesen sei. Tatsächlich soll ihn der sowjetische Geheimdienst umgebracht haben. Diese Version der Todesumstände ist jedoch sehr umstritten.

Sergei Jessenin wurde in Moskau auf dem Vagankovskoye Friedhof beerdigt. Über seinem Grab erhebt sich eine weiße Marmorskulptur.

Aufgaben zum Text

1. Antworte auf folgende Fragen zum Text!

• Was weißt du über Sergej Jessenin?

• Woher stammt der Dichter?

• Wer hat den Dichter in seiner Kindheit beeinflusst?

• Welche Motive tauchen in seinen früheren Gedichten auf?

• Womit beschäftigte sich Jessenin in Moskau?

• Wie haben Alexander Blok, Sergey Gorodetsky, Nikolai Klyuev und Andrei Bely das Leben und Schaffen von Jesennin beeinflusst?

• Welchen Eindruck hat auf die Leser Jessenins Gedichtband „Raduniza" gemacht?

• Was dachte Jessenin über die Oktoberrevolution?

• Was hat Jessenin 1918 gegründet?

• Wie hat die Weltreise mit seiner Frau Isadora Duncan Jessenins Vorstellungen über Russland verändert?

• Wieso nennt man die Zeit im Leben Jessenins zwischen September 1924 und Januar 1925 das lange Vierteljahr?

2. Was passt zusammen? Ordne die Jahresangaben den Ereignissen aus Jessenins Leben zu!

A. 1912 ... 1. ... wurde Jessenin zur Militär einberufen

B. 1916 ... 2. ... heiratete Jessenin die amerikanische Tänzerin Isadora Duncan.

C. 1917 ... 3. ... brach Jessenin seine Ausbildung in einer kirchlichen Schule ab.

D. 1918 ... 4. ... heiratete Jessenin Zinaida Raich.

E. 1921 ... 5. ... gründete Jessenin seinen eigenen Verlag.

F. 1922 ... 6. ... wurde Jessenin von seiner vierten Frau in eine psychiatrische Klinik wegen der Trunksucht eingewiesen.

G. 1923 ... 7. ... machte sich Jessenin auf eine Reise durch die Sowjetunion.

H. 1925 ... 8. ... kam Jessenins Sohn Alexander zur Welt.

3. Notiere dir wichtige Informationen zu folgenden Schlüsselwörtern! Fasse nun den Text zusammen!

Herkunft und Kindheit

Erste Arbeitsjahre

Wichtige Kontakte / Bekanntschaften / Freundschaften

Privates Leben

Arbeit und politische Ansichten

Lebensprobleme

Tod

4. Steht es so im Text? Korrigiere - wenn es nötig ist - folgende Aussagen:

• Der Dichter kommt aus einer Pfarrerfamilie, die in Yaroslawler Provinzsesshaft war.

• In seiner Kindheit hatten ihn sein Onkel und seine Tante am stärksten beeinflusst.

• Sein Berufsleben startetet Jessenin mit einer Stelle als Koch in Nizhny Nowgorod.

• Nachdem er nach Petrograd gezogen war, lernte er einige Generale kennen.

• Jessenin war Mitbegründer der literarischen Bewegung Futurismus.

• Igor Sewerjanin hat Jessenin am Anfang seiner Dichterkarriere sehr geholfen.

• Jessenin war nur einmal verheiratet, und zwar mit Isadora Duncan.

• Jessenins Sohn Alexander wurde in den 60er-Jahren zu einem berühmten sowjetischen Diplomaten.

• Man konnte Jessenins Gedichte in der Sowjetunion in den 30er-Jahren fast in jeder Buchhandlung kaufen.

5. Kreuze die richtige Interpretation folgender Sätze an.

• Jessenins erste Gedichte waren von russischer Folklore inspiriert.

a) Jessenin hatte russische Volkslieder bearbeitet.

b) Seine ersten Gedichte klingen ähnlich wie russische Volkslieder.

• Bald wurde er in vielen Salons als „Dichter aus der Tiefe" gefeiert.

a) Jessenin wurde in vielen Salons populär und wurde „Dichter der Tiefe" genannt.

b) Man hat in vielen Salons zu Ehren von Jessenin kleine Feste veranstaltet.

• Aber schon bald fand sich seine Lyrik aus

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