TRAUMSTADT
IN DER SCHWEIZ
Die Schweiz bietet auf dem kleinsten Raum unglaublich viel: landschaftlich, kulturell,klimatisch.
Bezaubernde Bergwelt und faszinierende Städte sind weit über das Land hinaus bekannt.
Möchten Sie eine von zauberhaften Städten kennenlernen?! Dann machen wir einen gemütlichen Spaziergang durch die Stadt Luzern.
Es wird angenommen,dass der Name Luzern vom keltischen Wort lozzeria hergeleitet ist, das soviel wie „Siedlung auf sumpfigem Grund" bedeutet. Und sumpfig war die Umgebung, als hier im 8. Jahrhundert (um 735) ein dem heiligen Leodegar gewidmetes Benediktinerkloster gegründet wurde. Das Jahr 1178, als das Kloster unabhängig von der geistlichen Herrschaft Murbach wurde, gilt allgemein als Jahr der Stadtgründung.
Luzern liegt günstig am Ausfluss der Reuss aus dem Vierwaldstätter See und bietet einen Blick auf herrliche Landschaft.
Unsere Besichtigung der Stadt beginnt bei ihrem bekanntesten und schönsten Baudenkmal, bei der Kapellbrücke, die die Reuss in unmittelbarer Nähe des Vierwaldstätter Sees überquert.
Die Kapellbrücke
Die Kapellbrücke das Wahrzeichen Luzerns, ist die älteste und mit 204 Metern die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas. Sie wurde 1333 errichtet, um die Stadt gegen Angriffe von der Seeseite zu schützen. Wenn man die Brücke überquert, bekommt man das Gefühl, durch die Zeit zu reisen.
Der Grund dafür sind bewundernswerte Giebelgemälde, die sich in den dreieckigen Innenwinkeln des Brückendachs befinden und Episoden aus der Stadtgeschichte, sowie aus dem Leben der heiligen Luzerner Schutzpatrone Leodegar und Mauritius erzählen.
Gemälde an der Kapellbrücke
Die Kapellbrücke mit dem 34,5 Meter hohen Wasserturm bildet eine weltweit einzigartige Stadtlandschaft.
Neben der Kapellbrücke ist noch eine überdachte Holzbrücke bis heute erhalten, nämlich die 1408 vollendete und 1889 restaurierte Spreuerbrücke, die ihren Namen in Getreidemühlen anfallender Spreu verdankt. Von dieser Brücke aus durfte die Spreu in die Reuss geschüttet werden. Sehenswert ist der Bilderzyklus, «Der Totentanz», der die Brücke schmückt.
Dieser Zyklus umfasst 67 Gemälde vom Kaspar Meglinger aus den Jahren 1626 bis 1635. Auf den Gemälden werden Menschen aller Klassen und Stände von Pest zum Tanz gezwungen: eine schwarzseherliche Botschaft aus schweren Zeiten.
Zwischen der Kapell- und der Spreuerbrücke erschreckt sich am rechten Reusufer die Luzerner Altstadt, die wie ein Magnet viele Touristen anzieht, weil hier zahlreiche historische Gebäude mit farbenprächtigen, freskenverzierten Fassaden,
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Spreuerbrücke: Bild aus dem Totentanz
schöne imposante Brunnen und malerische Plätze erhalten sind. Das macht den besonderen Charme der Stadt Luzern aus.
Prächtige Fassade in der Altstadt
Ebenfalls sehenswert ist das Portal eines Hauses am Mühlenplatz. Dieses Portal ist vor allem wegen seinem Basrelief bekannt, das das Wappen der „Res Publica Lucernensis", der Republik Luzern zeigt.
Wappen der „Res Publica Lucernensis " an einem Haus am Mühlenplatz
Noch ein prachtvolles Gebäude mit einem mächtigen quadratischen Turm verdient besondere Aufmerksamkeit. Das ist das Rathaus, das zwischen 1602 und 1606 im italienischen Renaissancestil errichtet wurde.
Von den bezaubernden Gassen der Atrstadt aus sind neun Wehrtürme der erhaltenen Stadtbefestigung, der Museggmauer zu bewundern. Drei dieser herrlichen Türme, der Männli-, der Zyt-und der Schirmerturm, können besichtigt werden. Die Uhr am Zytturm von 1535 gilt als die älteste der Stadt. Wenn wir 91 Stufen des Schirmerturmes bewältigen, so können wir einen prächtigen Blick auf die Stadt genießen.
Der Schirmerturm
Bewunderung verdient auch die im Renaissancestil mit reicher Innendekoration errichtete Hofkirche St. Leodegar, die dem Hauptpatron Luzerns geweiht ist. Heute ist die Kirche für ihre Orgel von Johann Geissler weltbekannt.
Wenden wir uns nun einem der bekanntesten Denkmäler Luzerns und der ganzen Schweiz zu: dem Lövendenkmal in der Löwenstrasse.
Die Skulptur wurde 1821 von Lukas Ahorn direkt in den Fels geschlagen und dient der Erinnerung an 800 Soldaten und Offiziere der Schweizer Garde, die bei
Das Lövendenkmal
der Verteidigung der Königsfamilie während der französischen Revolution am 10. August 1792 gefallen sind. Der berühmte amerikanische Schriftsteller Mark Twain bezeichnete dieses Denkmal als „traurigstes und bewegendstes Stück Stein der Welt". Tatsächlich beeindruckt das Denkmal den Betrachter durch seinen Realismus und das Gefühl der Trauer. Die bewegende Atmosphäre wird auch durch das Tropfen des Wassers verstärkt, das über den Fels in den Teich fließt, der sich zu Füssen des Löwen befindet.
Nur wenige Meter trennen uns vom Gletschergarten, der seine Besucher damit überrascht, dass er erlebbar macht, wie es an dieser Stelle vor ca. 20 Millionen Jahren aussah: die versteinerten Muschelschalen und Palmblätter. Sie zeigen davon, dass das Klima am See damals subtropisch war. Am interessantesten sind im Gletschergarten die 1872 entdeckten Relikte der letzen Eiszeit vor rund 20000 Jahren. Es geht um gigantische, als „Gletschertöpfte" bezeichnete „Felslöcher". Sie wurden vom Sand und Kies, die das Schmelzwasser mitführte in das unter dem Eis liegende Gestein gegraben. Der Besuch im Gletschergarten darf nicht übersehen werden.
Die Jesuitenkirche ist einen Besuch wert. In der Kirche, die zwischen 1666 und 1673 im Barockstil errichtet wurde, wird eine Kutte des heiligen Bruders Niklaus und Flüe, des berühmten Patrons der Schweiz, bewahrt. Prachtwolle Stuckarbeiten im Innenraum machen die Kirche zu einem der interessantesten Schweizer Barockbauten.
Für Freunde der Malerei gibt es in der Pilatusstrasse 10 die Stiftung Rosengart. Das Museum verdankt seinen Namen der Kunsthändlerfamilie Rosengart. Die
Sammlung des Museums ist ein wahrer Augenschmaus. Neben 125 Werken aus allen Schaftensperioden des Schweizer Künstlers Paul Klee besitzt das Museum auch Werke anderer großer Meister des 19.und 20. Jahrhunderts, wie Cezanne, Monet, Matisse, Leger, Picasso und Miro. Eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Verkehrs bietet das Verkehrshaus der Schweiz, das größte und vielseitigste Verkehrsmuseum Europas. Dieses aussergewöhnliche Museum besitzt eine sehr umfangreiche Sammlung alter und moderner Verkehrsmittel. Ein eindrucksvolles Erlebnis für Jung und Alt.
Im Museumkomplex des Verkehrshauses ist das Imax-Kino auch sehr lohnend. Das Imax ist ein Filmtheater- Rundgebäude mit einer 360-Grad-Projektion. Das Imax-Kino garantiert alle nur erdenklichen Emotionen.
Die Luzerner Stadtbesichtigung wäre ohne das Richard Wagner Museum nicht komplett. Im Gebäude, in dem sich das Museum befindet, lebte der berühmte Komponist von 1866 bis 1872, und hier entstanden so bedeutende Werke, wie die Götterdämmerung und die Meistersänger. Zu sehen sind persöhnliche Gegenstände des Künstlers, darunter Originalpartituren, sowie alte kostbare Musikinstrumente.
Damit endet unser Spaziergang durch die Stadt Luzern, die ihren eigenartigen Zauber hat.
Texterläuterungen
sumpfig - болотистый das Kloster -s, Klöster - монастырь der Ausfluss -es, Ausflüsse - исток das Giebelgemälde -s, - картина на фронтоне
der Giebel -s, - фронтон der Schutzpatron -s, Schutzpatrone = der Schutzheilige (sub.) - покровитель, святой заступник die Spreu - мякина die Pest - чума
die Botschaft =, Botschaften - весть, известие
das Portal -s, Portale - портал, подъезд das Basrelief -s, -s и е - барельеф das Wappen -s, - герб die Muschelschale =,-n - створка раковины, раковина
der Kies -es, Kiese - гравий das Schmelzwasser -s - талая вода das Gestein -es, -e - горная порода die Kutte =, -n - ряса монашеская der Stuck -(e)s - лепнина, лепка, лепные украшения
der Augenschmaus -es - великолепное зрелище
Aufgaben
1. Richtig oder falsch? Was steht im Text? Kreuzen Sie an.
1. Ein Spaziergang durch Luzern ist kein Wandeln durch seine Geschichte.
2. Die Luzerner Altstadt besitzt ihren eigenen Reiz.
3. Die Holzbrücken sind nicht erhalten geblieben.
4. Um im 8. Jahrhundert gegründetes Benediktinerkloster herum entstand die Stadt.
5. Das Lövendenkmal genießt keine besondere Aufmerksamkeit.
6. Bemerkenswert ist die Sammlung der Stiftung Rosengart.
7. Der Besuch im Gletschergarten ist mit Überraschungen verbunden.
8. Der Bau der Spreuerbrücke wurde 1889 abgeschlossen.
9. 91 Stufen des Schirmerturmes führen nach unten.
10. Das Wahrzeichen Luzerns ist die Spreuerbrücke.
11. Der Wasserturm der Kapellbrücke erreicht eine Höhe von 24,5 Metern.
12. Im Innenraum der Jesuitenkirche kann man Stuckararbeiten bestauen.
13. Die Hofkirche St. Leodegar ist für ihre älteste Uhr bekannt.
14. Leider kann keiner von erhaltenen Türmen besichtigt werden.
15. Die Bewohner Luzerns sind von der Pestepidemie verschont geblieben.
2. Sammeln Sie die Informationen im Text:
- Lozzeria
- Die „Res Publica Lucernensis"
- St. Leodegar
- Rosengart
- Niklaus von Flüe
- Das Imax
3. Ergänzen Sie die Namen:
• Fluss, an dessen Ufern sich die Stadt Luzern erstreckt.
• See, von dessen Schönheit sowohl die Luzerner, als auch viele Touristen beeindruckt sind.
4. Wechselspiel: Sprechen Sie mit Ihrem Partner (Ihrer Partnerin). Fragen Sie sich gegenseitig. Antworten Sie in ganzen Sätzen.
A B
1. Warum gilt das Jahr 1178 als Jahr der Stadtgründung? 1. Die Unabhängigkeit von der geistlichen Herrschaft Murbach
2. Sumpft 2. Worauf ist der Name Luzern zurückzuführen?
3. Wie heißt die älteste überdachte Holzbrücke Europas? 3. Die Kapellbrücke
4. Wie lang ist die Kappelbrücke 4. Die Länge 204 Meter
5. Spreu 5. Wem verdankt die Spreuerbrücke ihren Namen?
6. Wie viele Treppenstufen hat der Schirmerturm? 6. 91
7. Stück Stein 7. Wie hat Mark Twain das Löwendenkmal bezeichnet?
8. Was wird im RichardWagner Museum geoten? 8. Das Leben und Schaffen des berühmten Komponisten Richard Wagner.
9. die Hofkirche St. Leodegar 9. Welche Kirche ist dem
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