научная статья по теме DIE DEUTSCHEN SPUREN IN DER RUSSISCHEN GESCHICHTE Языкознание

Текст научной статьи на тему «DIE DEUTSCHEN SPUREN IN DER RUSSISCHEN GESCHICHTE»

DIE DEUTSCHEN SPUREN

IN DER RUSSISCHEN GESCHICHTE

(Продолжение. Начало см. №1-6, 8,2009г.)

Katharina II (1762 - 1796)

Am 28. Juni 1762 rief sich die Frau des regierenden Kaisers Peter III. mit Unterstützung der Garderegimenter und ohne Widerspruch der höchsten Institutionen des Reiches zur Kaiserin unter dem Namen Katharina II. aus. Ihr Schicksal war ungewöhnlich: die Tochter eines kleinen, verarmten deutschen Fürstenhauses wurde zur Alleinherrscherin von ganz Russland. Ihre langjährige Herrschaft bildete die Grundlage für die Entwicklung des Landes im 19. Jahrhundert.

Die künftige russische Kaiserin Katharina II. wurde am 21. April 1729 in Stettin als Sophie Friederike Auguste geboren. Ihr Vater, Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst, stand als General-Major im preußischen Dienst, später wurde er zum Feldmarschall befördert. Ihre Mutter Johanna Elisabeth stammte aus dem Fürstenhaus Holstein - Gottorp, sie war 22 Jahre jünger als ihr Gatte. Das war eine nervöse, intrigante und leichtsinnige Dame, sie vertrug sich schlecht mit ihrem Mann. Das Benehmen der Mutter verleitete die Zeitgenossen und auch manche späteren Erforscher des Lebens von Katharina II. zu der Annahme, dass ihr Vater entweder König Friedrich II. oder der russische Diplomat Iwan Bezkoi gewesen sein könnte. Für die zweite Variante sprach, dass Katharina II. später, als sie bereits Kaiserin war, Bezkoi erlaubte, in ihrer Anwesenheit zu sitzen, wenn alle anderen stehen mussten.

Bis zum 14. Lebensjahr wurde sie in Übereinstimmung mit den herrschenden Erziehungsmethoden unter den begrenzten Möglichkeiten eines winzigen fürstlichen Hofes in Norddeutschland erzogen. Sie sprach gut Französisch, konnte sich auf Italienisch verständigen und verstand Englisch. Sie las gerne Bücher über Geschichte und Philosophie.

Die Natur hatte sie mit klugem Verstand und starkem Charakter bedacht. Sie verstand es, in Gesellschaft sicher aufzutreten und ihre Umgebung zu beeindrucken. Leider war sie völlig unmusikalisch. Wer sie gut kannte, merkte ihre Eigenliebe und ihren Ehrgeiz an.

Im Alter von 13 Jahren änderte sich das Schicksal des Mädchens, das alle zu Hause Fieke nannten, schlagartig. Der Dienstherr ihres Vaters, König Friedrich II. von Preußen, empfahl sie Kaiserin Elisabeth von Russland als Braut für deren Neffen, den jungen Herzog Karl Peter von Holstein-Gottorp, den die Kaiserin zu ihrem Erben ernannt hatte. Friedrichs Vorschlag stimmte mit Russlands damaliger propreußischer Politik und den eigenen Interessen des Königs überein: er hoffte, die russische Unterstützung gegen seinen Hauptfeind Österreich zu festigen.

Im Februar 1744 kam die junge Prinzessin Sophie in Russland an. Sie war fest entschlossen, eine wirkliche russische Kaiserin zu werden.

Dank der ihr angeborenen Fähigkeiten und ihrer bewussten Bemühungen, zu gefallen, entzückte sie Kaiserin Elisabeth und ihre Umgebung.

Sie heiratete den Großfürsten. In Russland trat Fieke zum orthodoxen Glauben über und bekam den Namen Jekaterina Alexejewna.

Sie hatte Russisch gelernt, hielt alle orthodoxen Traditionen ein und ließ ihre Dienerinnen sogar russische Kleider tragen. „Russland verdanke ich alles, sogar meinen Namen Katharina!" schrieb sie. Zugleich war die russische Kaiserin eine Frau mit europäischer Bildung und einer europäischen Denkweise. Sie wurde zur

Ключевые слова: zum orthodoxen Glauben treten, Berunderin des aufgeklärten Absolutismus in Russland, die Auswertung des Reiches, soziale und wirtschaftliche Entwicklung, eine Kampagne zur Anwerbung deutscher Ärzte, die Förderung der Wissenschaften.

Begründerin des aufgeklärten Absolutismus in Russland.

Als sie 1762 den Thron bestieg, war sie von dem Bewusstsein durchdrungen, dass der Ruhm des Herrschers vom Wohlstand seiner Untertanen untrennbar ist und beide nur durch vermehrten Reichtum des Landes zu sichern sind. Aus diesen Überlegungen heraus verfolgte Katharina II. seit Beginn ihrer Herrschaft zwei Ziele: die Ausweitung des Reiches, seine Fruchtbarmachung, seine soziale und wirtschaftliche Entwicklung und seine Besiedlung mit den arbeitsamen Untertanen.

Die theoretische Grundlage dieser Ziele hatte sich die junge Großfürstin in intensiven historischen, soziologischen und politischen Studien angeeignet. Katharina II. war davon überzeugt, dass für das weite und dünn bevölkerte Reich Frieden das erste Gebot ist. Sie schrieb: „Der Frieden ist notwendig für dieses weite Reich. Wir brauchen Völkerschaften, und keine Zerstörungen. Laßt unsere gewaltigen Wüsten von Leben wimmeln, wenn immer das möglich ist!... Was das Äußere angeht, so gibt uns der Frieden sehr viel mehr jenes ruhige Gleichgewicht an die Hand, als die Zufälligkeiten eines doch immer verderblichen Krieges."

Für das innere Leben des Großreiches machte sie zum Ziel, die Bevölkerungszahl und den Wohlstand der Familien zu steigern: „Ich will, dass das Land und seine Einwohner reich werden. Das ist der Grundsatz, von dem ich ausgehe."

Besonders bemühte sich die Kaiserin darum, hohe Sterblichkeit der Bevölkerung zu beseitigen. Von den ersten Jahren ihrer Regierungszeit an versuchte Katharina II. medizinisches Fachpersonal aus dem Ausland zur Entwicklung der ärztlichen Wissenschaft in Russland und zur Hebung des Niveaus der ärztlichen Praxen zu gewinnen. Es ging in erster Linie um deutsche Ärzte. Einer der ersten deutschen Ärzte, der nach St. Petersburg kam, war Dr. Melchior Adam Weikard, der 1784 zum Leibarzt der Kaiserin wurde. Neben ihm trafen aus Berlin der Anatom und Physiologe Kaspar Friedrich Wolf und aus Hamburg der Wundarzt Johann Schmidt ein. Während des ersten Türkenkrieges, den die Kaiserin ab 1768 zur Vergrößerung des

russischen Territoriums führen ließ, hatten sich viele Soldaten an der Pest infiziert und verschleppten diese Seuche 1770 während ihres Heimaturlaubs nach Russland.

Im Frühjahr 1771 griff die Epidemie auf Moskau über und breitete sich so stark aus, dass täglich Hunderte von Menschen starben.

Die abergläubischen Bewohner der alten Hauptstadt machten die ausländischen Ärzte für die Verbreitung der Seuche verantwortlich und gingen tätlich gegen sie vor. Erst als Graf Grigorij Orlow, zu dieser Zeit der engste Vertraute der Zarin, im September 1771 in Moskau eindrang und mit eiserner Hand die Revolten abdrosselte, ging auch die Seuche zurück. Sie hatte mehr als 130 000 Menschen das Leben gekostet. Diese Ereignsisse veranlassten die Kaiserin, eine breitangelegte Kampagne zur Anwerbung deutscher Ärzte in Gang zu setzen. Anfang 1786 beauftragte Katharina II. den königlichen Leibarzt Dr. Johann G. Zimmermann gutausgebildete und tatkräftige Ärzte für den zivilen Dienst in Russland zu gewinnen. Es ist ihm gelungen. Auf seinen Vorschlag reisten etwa 50 Ärzte nach Russland. Unter diesen anreisenden Medizinern befanden sich in erster Linie ältere und erfahrene Doktoren, zum Teil aber auch jüngere, noch nicht promovierte Anfänger. Ihre Arbeitsbedingungen in Russland waren finanziell günstig. Die Gehälter der Mediziner lagen - je nach Qualifikation - zwischen 800 und 500 Rubel pro Jahr, hinzu kamen Reisegelder von 400 bis 600 Rubel je nach Kopfzahl der Familie.

Die deutschen Ärzte haben einen großen Beitrag zur Entwicklung des ärztlichen Versorgungswesens in Russland geleistet.

Zu einer anderen wichtigen Aufgabe zählte die Kaiserin die Förderung der Wissenschaften. Für die schnelle Entwicklung des Landes brauchte man eine genaue Kenntnis seiner Geographie und Bodenbeschaffenheit, seiner Flora und Fauna. Persönlich oder durch Vermittlung der anderen ausländischen Wissenschaftler berief Katharina II. eine Reihe deutscher Wissenschaftler nach Russland. Einer der führenden universellen Naturwissenschaftler jener Zeit, der sich in Russland niederließ, war der

Berliner Professor für Naturgeschichte Peter Simon Pallas (1741 - 1811). Pallas, der sich bereits in Deutschland, England und den Niederlanden als enzyklopädischer Gelehrter einen Namen gemacht hatte, traf 1767 auf persönliche Einladung der Kaiserin in St. Petersburg ein. Er wurde mit einer fünfjährigen Forschungsreise durch Südrussland beauftragt. Pallas durchreiste das Wolga- und Schwarzmeergebiet, den Kaukasus und Transkaukasien. Seine Beobachtungen schilderte er in einer Reihe wissenschaftlicher Schriften. In den Jahren 1793/94 unternahm Pallas eine zweite Forschungsreise durch Südrussland, auf der er vor allem die Klimatologie des Schwarzmeerraumes, einschließlich der neuerworbenen Halbinsel Krim, untersuchte. Das Ergebnis dieser Arbeit war sein Buch „Die Bemerkungen auf einer Reise in die südlichen Statthalterschaften des Russischen Reiches in den Jahren 1793 und 1794."

Auch viele andere Naturforscher ließen sich in Russland nieder: der Botaniker Gmelin, der Astronom Lowitz, der Chemiker Georgi, der Mathematiker Schubert und andere. Ihre Forschungsarbeit war oft lebensgefährlich. Der Astronom Georg Moritz Lowitz wurde auf einer wissenschaftlichen Reise durch das Wolgagebiet ermordet. Auch der Naturforscher Samuel Gottlieb Gmelin kam in Russland ums Leben. Der bekannte Wissenschaftler aus Tübingen hatte an der berühmten zahnjährigen Sibirienexpedition unter Leitung Berings (1733 - 1743) teilgenommen. Im Jahr 1768 begann Gmelin seine Forschungsreise durch die Länder des Kaspischen Meeres. 1772 wurde er in Derbent festgenommen. Nach zwei Jahren entbehrungsvoller Haft starb Gmelin im Gefängnis.

Die Mitglieder der Kaiserlich-Russischen Akademie der Wissenschaften mit deutscher Herkunft waren zu einer tragenden Säule dieser Institution geworden. Von den 111 Mitgliedern, die die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in der Zeit von 1725 bis 1799 in ihren Abteilungen zählte, waren 55 aus den verschiedenen deutschen Staaten und Fürstentümern gekommen, 3 deutsche Akademiemitglieder stammten aus Westpreußen und Danzig, 3 weitere aus den baltischen Provinzen Livland und Estland

und 2 waren als Kinder deutscher oder deutschsprachiger Eltern in der russischen Reichshauptstadt geboren worden.

Eine bemerkenswert

Для дальнейшего прочтения статьи необходимо приобрести полный текст. Статьи высылаются в формате PDF на указанную при оплате почту. Время доставки составляет менее 10 минут. Стоимость одной статьи — 150 рублей.

Показать целиком